Klassische Venenchirurgie

Bei einem Funktionsverlust der Venenklappen können die entstandenen Krampfadern ihre vorgesehene Funktion nicht mehr wahrnehmen. Die betroffenen Venenabschnitte sollten zur Verbesserung des venösen Blutflusses und zur Beseitigung der Beschwerden durch einen operativen Eingriff, der häufig problemlos ambulant vorgenommen werden kann, entfernt werden.

Die Operation selbst kann aus bis zu vier Eingriffskomponenten bestehen:

  1. der Krossektomie oder auch die Durchtrennung der erkrankten Venenmündung,
  2. der Stammvenenresektion, dem sogenannten Stripping,
  3. der Exhairese von erkrankten Seitenästen und
  4. der Dissektion oder Unterbrechung von Verbindungsvenen, den Vv. perforantes.

Krossektomie und stadiengerechtes Venenstripping

Bei dem Standardverfahren bestehend aus Krossektomie und Venenstripping nach Babcock wird zuerst über einen kleinen Schnitt in der Leiste, die Einmündungsstelle der oberflächlichen Venen in das tiefe Venensystem (s. Abbildung) aufgesucht und durchtrennt (sogenannte Krossektomie). Im nächsten Schritt wird in die ebenfalls abgesetzte Stammvene eine Sonde eingeführt, mit deren Hilfe der funktionslose Venenabschnitt bis zur ersten funktionstüchtigen Venenklappe entfernt werden kann. Für das „Stammvenenstripping“ und für die Behandlung von varikösen Seitenastvenen gibt es technische Variationen, deren Ziel ein optimales funktionelles und kosmetisches Ergebnis ist.

Weitere Hinweise

Als wertvolle Alternativen zur Entfernung der Stammvene gibt es minimal invasive Techniken wie z. B. die von uns favorisierte Radiowellen-Methode. Alle operativen Techniken haben jedoch spezifische Vor- und Nachteile. Immer sollte eine individuelle Beratung durch einen erfahrenen Spezialisten mit praktischer Kenntnis aller Methoden und Verfahren erfolgen.

Venenstern VSM & anatomische Mündungsvarianten. (aus Heberer G, Gänger KH, van Dongen RJAM, Stiegler H, and Jauch KW. Gefäßchirurgie. Springer; 2003.)